Dieser Lehrgang war der 2. Halbjahres-Lehrgang für MEISTER, wie immer eine besondere Erfahrung seit nun genau 20 Jahren, 1996 war die 1.DAN-Shiken/Prüfung in diesem dojo. Mit insgesamt 15 Teilnehmern war die Matte/tatami gut besetzt, vom 1. – 8.DAN, es war fast das gesamte DAN-Kollegium und der Meister-Kurs des dojo anwesend, es gibt immer situationsbedingte Abwesenheit von Sportfreunden. Weiterhin waren vier 1.kyu/Braungurte, die zum MEISTER-Kurs gehören dabei, und wie immer, wenn Platz ist, werden vom sensei Schüler eingeladen, die sich für eine besondere Ehrung und Anerkennung ihrer Leistung auszeichnen: Erich LEISKE und Tim TIEFERS, beide 2.Kyu und Marius MERTEN, 4.Kyu. Ein Sportkollege, Sifu Jörg Schlangen, von einem benachbarten VingTsun-Dojo, stellte sich als zuschauender Besucher ein, da er kurzfristig aus gesundheitlichem Anlaß nicht aktiv teilnehmen konnte. Selbstverständlich wurde ihm die Ehre zuteil, vor der Teilnehmern begrüßt zu werden.
Nach der Begrüßung aller Teilnehmer durch den Dojo- und Lehrgangs-Leiter Soke Rudi Pross sensei-dai, 10.DAN hanshi, wurde mit einführenden Worten auf die spezielle Thematik dieses Lehrgangs hingewiesen, in bezug auf die Techniken und ihre Wirksamkeit, so wie auf die Erhaltung und Rücksicht auf die Gesundheit jedes einzelnen.
Der Lehrgang wurde nach den Wünschen der Teilnehmer gestaltet, die dies vorab kundtun konnten.
Weiterhin wurde eine alte Tradition bei Sportveranstaltungen fortgeführt, nämlich den Segen von OBEN zu erbitten – und so wurde ein Gedanke aus der Heiligen Schrift vorgetragen.
Wie gewohnt gab es nach jeder vollen Stunde eine kurze Trinkpause. Ebenso wurde jede Stunde mit einem passenden Zitat begonnen, wie z. B.: „Was ein Mensch ist, erkennt man nicht an dem, was er weiß, sondern an dem, wofür er Zeit hat.“ von Unbekannt. Auf alte Erfahrungen zurückblickend wurde die 1. Stunde mit einem Circle-Training begonnen, was durch einige kurze und prägnante kihon-waza/Schlag-Stoß- und Parade-Techniken geübt und abgeschlossen wurde.
Die erste Stunde wurde mit weiteren Übungen speziell für Wurf-Techniken/nage-waza beendet.
In der zweiten Stunde prüften wir die Aufmerk- und Wachsamkeit, auch speziell den Abstand zu einem angreifenden Gegner aus kürzester Distanz, was sich letztlich in der Reaktion und Reflexen auf Attacken zeigen mußte.
Beendet wurde die Stunde mit Verteidigungen in der Bodenlage/ne-waza, wobei hier besonders zu vermerken ist, daß ein Jiu-Jitsu-ka gar nicht erst in Bodenlage kommen sollte, jedoch ist es wichtig, besondere Verteidigungen in dieser Situation zu üben und zu beherrschen, da es da keine Hilflosigkeit gibt, sondern das System des Jiu-Jitsu hier bestens zur Wirkung kommt.
In der dritten Stunde stand der Kampf, die Verteidigung mit bzw. gegen mehrere Angreifer auf dem Programm. Auch hier zeigte sich die Vielseitigkeit des Jiu-Jitsu-Systems.
Eine Besonderheit ergab sich, da wir in den Nachrichten von den absurden Clown-Attacken hören, die sogar mit Motorsägen auf die Opfer losgehen. Ein Kollege brachte also ein solches Gerät mit und wir erkannten auch hier, daß der Angreifer der Gefährdete ist und nicht der Attackierte,
Die Stunde wurde mit einer 15-minütigen Entspannungs-Gymn., aus dem von diesem dojo entwickelten Jiu-Jitsu-DO, beschlossen, die von einem Meister seines Faches, Olaf Barke, 2.DAN geleitet wurde.
Der Abschluß war wie immer ein kurzer und individueller Kommentar aller Teilnehmer, wie ein dankbarer Applaus für den Lehrgangsleiter.
Das traditionelle und gemeinsame Abschluß-Foto auf der Matte/tatami., wie auch Fotos während des Lehrganges wurden diesmal vergessen – wohl ein Zeichen für die totale Hingabe an die Sache; obwohl der Fotoapparat bereit lag.
Mit viel Freude und Dankbarkeit an alle Teilnehmer schließe ich diesen Bericht
Soke Rudi Pross sensei–dai