DAN-Shiken am Samstag, den 12.März 2016, 13,oo – 18,oo h

Die DAN-Shiken war wie immer ein erbauliches Erlebnis, und war wie alle Prüfungen/shiken in diesen dojo – öffentlich, freuten wir uns alle über eine rege Zuschauerteilnahme, sowohl von Schülern des dojo als auch von Gästen. Es stellten sich 4 Probanten der Prüfungs-Kommission: Vorsitzender und Dojo-Leiter, Soke Rudi Pross sensei-dai, 10.DAN, Budo-Groß-Meister, hanshi (77 Jahre), als zweiter shinpan/Prüfer, war Jürgen Hamelmann, 58 Jahre) dabei, 7.DAN, seit 22 Jahren Mitglied im dojo und Ehrenmitglied. Als „Beobachtender Beisitzer“ als Pflichtvorbereitung für die kommende Prüfer-Lizenz-Prüfung nach der DAN-Shiken, Frauke Westerkamp, 1.kyu, Braungurt (ohne Wertungsbefugnis).

Wie es Tradition in diesem dojo seit über fünfunddreißig Jahren ist, wurde auf die Etikette/saho großen Wert gelegt. Der Vorsitzende eröffnete die shiken im Namen des dojo, des DFJJ/Bund e. V, Düsseldorf und des IFAK, München, mit einleitenden, aber auch aufbauenden Worten an die Teilnehmer, dem schloß sich der zweite Prüfer an.

Alle Prüflinge erfüllten die vorgeschriebenen Forderungen nach der Prüfungs-Vorschrift, die unter anderem verlangt, daß die Absolventen wenigstens eine zwei-jährige intensive Vorbereitungs- und Wartezeit seit der letzten shiken erfüllt habe, ferner haben alle an den Prüfungs-Vorbereitungs-Lehrgängen teilgenommen. An diesen Pflicht-Lehrgängen nahmen noch sechs weitere Schüler in Vorbereitung auf ihre DAN-Shiken teil: Zwei DAN-Träger und vier Kyu-Grade. An und in diesen vier DAN-Pflicht-Vorbereitungs-Lehrgängen a´5 Stunden, jeweils samstags, wird jeweils ca. 2 – 3 Stunden Theorie ausgetauscht und erarbeitet. Es wird die philosophische, wie auch technische Seite des Budo allgemein und des Jiu-Jitsu speziell behandelt und besprochen. Der Rest des jeweiligen Lehrgangs ist dem technischen Teil auf der tatami gewidmet. Hier wird nicht mehr das Programm geübt, sondern es werden Details und Feinheiten einer Technik besprochen und geübt, um die Wirksamkeit, sowohl im Verteidigungsfall, wie auch in der Wirkung auf den Angreifer zu begreifen und zu verstehen. So ist und müßte jeder Prüfling bestens auf die Prüfung vorbereitet sein.

Als Prüflinge stellten sich: Olaf Barke, Tim Mertens. Philipp Kiwitz und Oliver Pruß zum 2.DAN. Die Prüflinge mußten jeweils drei Prüfungs-Kategorien ablegen: Jiu-Jitsu-Kampfkunst, Jiu-Jitsu-DO und Jiu-Jitsu-Selbstverteidigung. Zum Schluß stellte sich jeder Prüfling noch dem shiwari, dem Bruchtest mit einem Holzbrett. Hierbei geht es nicht um die Zertrümmerung von Material, sondern um die Konzentration, die Atmung, die Überwindung der Angst, und vor allem gilt, sich nicht zu verletzen. Jeder hat nur einen Versuch. Diese Demonstration ist kein Kriterium für das Bestehen der shiken. Es ist noch erwähnenswert, daß sich ein Prüfungspartner/aite zur Verfügung stellte: Armin Sauer, 1.kyu, und er tat dies mit voller Hingabe und ebensolchem Einsatz..

Es kann nicht unerwähnt bleiben, daß die Prüflinge für jede Prüfungs-Kategorie jeweils schriftliche Arbeiten fertigen durften/mußten: ein frei zu wählenden Budo-Thema (wenigstens zwei DIN A4 Seiten), die Auflistung seiner Techniken/waza, die selbsterstellte DAN-Kata, Lehrprobe einer Unterrichtsstunde. Das ergibt insgesamt ca. 25 – 30 DIN A4 Seiten, nach vorgeschriebenem Muster, abzugeben auf USB-Stick in Microsoft-Word.

Gemäß der Tradition in diesem dojo mußten die Prüflinge ein vorgeschriebenes Programm von ca. 220 – 265 Techniken der Jiu-Jitsu-Kampfkunst absolvieren, zusätzlich wurde die Disziplin Jiu-Jitsu-DO (von diesem dojo 1991 entwickelt) und der Unterschied zur Selbstverteidigung demonstriert. Selbstverständlich, wie bei allen Prüfungen, konnte immer nur ein Ausschnitt verlangt und gezeigt werden. Zwischendurch wurde mit Fragen auch das theoretische Fach-Wissen geprüft.

Diese Prüfung war von sehr guten Leistungen, sowohl im technischen, wie auch im theoretischen Bereich auf höchstem Niveau. Dies wurde erkennbar, wenn es an einem Punkt ein wenig hakte, so glich sich dies in den einzelnen Kategorien der Techniken wieder aus, so daß letztlich alle Teilnehmer bestanden haben. Der Höhepunkt ist immer die traditionelle Überreichung der Gürtel/obi an den Prüfling: Er übergibt in vorgeschriebener Form/saho den zusammengefalteten alten obi mit einer Geste der Verbeugung an den Vorsitzenden, dieser wirft diesen zu Boden und hängt dem Prüfling den „neuen“ obi um den Hals. Ebenfalls traditionell werden alle Prüflinge von den Prüfern/shinpan erstmalig mit einem nage/waza, einem Wurf geehrt, damit sie später beim Training/Unterricht nicht erstmalig von einem Kyu-Grad geworfen werden. Heute wurde dies nicht vollzogen, da die Prüflinge diese Zeremonie bereits bei der shiken zum 1.DAN erfahren haben. Ein Novum in diesem dojo ist, daß die neuen DAN-Träger sich nun ein Jahr lang bewähren müssen, um dann die Anerkennung als Budo-Meister zu erhalten, soweit sie dies nicht schon nach der 1.DAN-Shiken erreicht haben.

Ebenfalls ist es eine Selbstverständlichkeit in diesem dojo, daß das DAN-Kollegium sich vorstellt und eine kleine DEMO zeigt, von 15 waren 10 Meister anwesend.

Dies war nun schon die 20. DAN-Shiken in diesem dojo mit 66 Prüflingen und 143 DAN-Prüfungen, es gingen bisher insgesamt 34 DAN-Träger aus diesem dojo hervor, wobei jetzt noch 15 DAN-Träger Mitglied im DAN-Kollegium sind.

Eine besondere Freude war es uns, daß auch Gäste und DAN-Träger aus unserem befreundeten „Sakura-Dojo“ Düsseldorf gekommen waren, Jürgen Käsgen, 2.DAN und 2.Vorsitzender des DFJJ, mit Frau Claudia, 1.DAN. Späterhin kam noch auf einen kurzen Besuch der Präsident Karlheinz Bergers, 8.DAN, und Ehrenmitglied in diesem dojo, vorbei. Wie es seit Bestehen dieses dojo üblich ist, wird eine DAN-Shiken immer mit einem gemeinsamen Essen in einem guten Restaurant abgeschlossen, so daß der gesamte Tag einen schönen und harmonischen Ausklang hatte, wo sich alle gegen 21.30 h verabschiedeten.

Anmerkung: Es gab zwei Sportfreunde 18 J., beide zur shiken zum 1.DAN, angemeldet, die wurden aufgrund ihres Verhaltens von der shiken ausgeschlossen und mußten leider auch unehrenhaft aus der Mitgliedschaft, vor Beginn der Plicht-Lehrgänge, ausgeschlossen werden, da sie ihre eigenen Regeln aufstellen wollten und sich allen Regeln des Budo und des dojo entgegenstellten, obwohl sie seit über zehn Jahren, seit dem Kleinkinderkurs Mitglied waren. Es gelten halt doch für eine DAN/Prüfung, auch nach unserer Prüfungs-Vorschrift und die Zulassung, gewisse Regeln und Forderungen, wie es heißt: „für die Zulassung gilt grundsätzlich die gesetzliche Volljährigkeit; der Prüfling sollte insbesondere „einwandfreies sportliches und charakterliches Verhalten“ zeigen. Eine gewisse „geistige und charakterliche Reife, die Verantwortungsbewußtsein zeigt, sollte erkennbar sein.“

Wir, alle, das DAN-Kollegium und die gesamte Sportkameradschaft bedauern das Unverständnis und dadurch das Ausscheiden der beiden und langjährigen Sportfreunde; aber – sie schaden sich durch ihr falsches Verhalten nur selber, und haben so die letzten zehn Jahre ihre Ausbildung weggeworden. Was besonders bedauerlich ist, daß die Eltern sich daran beteiligt haben und dieses Verhalten unterstützten, wodurch sie ihren Sprößlingen eine Lebenserfahrung weggenommen haben.

Es gilt und ist seit Bestehen dieses dojo bekannt, daß hier keine Gürtel/obi verkauft werden, sondern diese durch Leistungsnachweis erworben werden dürfen/müssen.

Zusammenfassend wurde von allen Teilnehmern und auch von Gästen betont, wie harmonisch alles verlaufen ist, aber vor allem das hohe technische Niveau.

Der Dojo-Leiter Soke Rudi Pross sensei-dai, 10.DAN hanshi bedankt sich bei allen Akteuren mit einem

domo arigato.

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