Die nachfolgenden Gedanken sollen helfen, Budo besser und
richtig zu verstehen, damit es im dojo keine Diskussionen über
Regeln gibt (siehe auch § 1e DS, Dojo-Regeln). Das Streben
nach dojo-ken und dojo-kun wird den Charakter/seikaku
stärken und die Freude/yorokobi fördern.
- Ein dojo ist ein Ort der Ruhe und es ist eine selbstverständliche Höflichkeit, daß diese nicht durch lautes Gerede und Unterhaltung gestört wird (s.a. „Atmosphäre im dojo“)
- Beim Betreten des dojo halten wir inne, lassen die Welt draußen, dies wird mit der Verbeugung/
shomen-ni-rei bestätigt. Dieser Gruß gilt dem dojo, dem Budo, dem sensei, den Meistern und weiterhin den anderen Budo-ka, wie sie uns begegnen.
Der Straßenslang wie „hallo, hey, andere Äußerungen“ haben im dojo keinen Platz. - Respekt/sonkei dem dojo, vor allem dem sensei und auch deinem Übungspartner/
aite gegenüber sind eine Voraussetzung für die Atmosphäre und den eigenen Fortschritt. - Ernsthaftes Üben/
keiko fördert den Spaß an deinem Hobby. Das beinhaltet, daß du dich nicht auf der tatami langlegst, nicht rumlümmelst, während die anderen üben. Dies wäre unhöflich und respektlos gegen den sensei. Wir üben den Geist, um den Körper zu kontrollieren – zu beherrschen. „Rein körperliches Üben, ist Üben ohne Sinn und Verstand“. - Disziplin/
shyuyo verlangt auch die Ehre/ meiyo als Pflichterfüllung/ giri gegenüber dem Budo; kein deshi wird jemals die tatami ohne Erlaubnis des sensei verlassen, ebenso beim Wiederbetreten; auch gibt es kein Trinken während des jugyô. Raus- oder Reinsprechen von und in die tatami während des jugyô kann es nicht geben. - Gelassenheit/
mushin verlangt, daß wir uns nicht von außen ablenken lassen. Wir üben uns in Geduld/ shimbo, um den Weg/ DO für unser Ziel der Vollkommenheit und der Perfektion der Technik/ waza nicht aus den Augen zu verlieren: die Weglehre/ shu-ha-ri. - Sauberkeit in einem dojo ist eine Selbstverständlichkeit, die ins dojo mitgebracht wird; daß wir beim Üben/
keiko schwitzen ist ein Ausdruck unseres Strebens und dafür gehört das Handtuch/ tenugui als Pflicht/ gimu dazu. Saubere Budo-gi und zori gehören ebenso zur Etikette/ saho, wie wir barfuß üben. Rücksicht und Sicherheit zeigen sich durch kurze und saubere Finger- und Fußnägel. Schmuck jeglicher Art: Ringe, Ketten, Piercing etc. sind im dojo undenkbar. Kontrollierte Haarpracht ist für die Konzentration wichtig. - Pünktlichkeit ist eine Grundvoraussetzung, nicht nur eine Höflichkeit, das bedeutet, daß du zum mokuso auf der tatami bist. Solltest du den Beginn mal verpassen, so gibt es keine Erklärungen und Ausreden, nur eine Entschuldigung in Form einer Verbeugung/
gomen – warte, bis der sensei dir andeutet, daß du teilnehmen darfst. - Sprechen, Erklärungen, Unterhaltungen oder unnötige Fragen während des jugyô sind unangebracht und stören. Übe fleißig, dann bekommst du deine Antworten.
- Fragen gehören ins dojo, aber außerhalb der tatami, es sei denn, es wird etwas allgemein erörtert oder erklärt. Übe dich im Selbstlernen/
jitoko, dann erfüllst du dein eige-
nes Versprechen/yakusoku und dein Eifer/nessin wird dich belohnen, wenn du deiner Ehrlichkeit/ makoto folgst. Studiere die Literatur und lerne das dokusan und mondo, dies wird die Schüler/Meister-Beziehung, das shitei fördern und dir viel Erfolg/ seiko bringen.